Hell oder Dunkel beim Mittagsschlaf

Tipps

Hell oder Dunkel beim Mittagsschlaf?

Der allgemeine Einfluss von Licht auf den Organismus

Der Hell-Dunkel-Rhythmus der umgebenden Natur steuert die Prozesse im Organismus über die sogenannten circadianen Uhren, die sich untereinander in ihren Rhythmen mit ihren Funktionen ergänzen. Diese Steuerung erfolgt über die Augen, die das Lichtspektrum des Tageslichts aufnehmen und somit ‚wissen‘ ob es Sommer oder Winter, Morgen, Mittag oder Abend ist. Irritiert wird diese spektrale Wahrnehmung durch das heute vorhandene künstliche Licht, besonders dann, wenn es nur einen schmalen Bereich des Lichtspektrums enthält. Einen gravierenden Einfluss auf den menschlichen Organismus hat dabei anscheinend das Blau, das im Tageslicht mittags seine größte Intensität hat.

Hell oder dunkel beim Mittagsschlaf  | Diagramm Lichteinfluss

Hell oder Dunkel beim Mittagsschlaf - Lichteinfluss Diagramm
© Abb.: Der Einfluss von Licht auf den Organismus des Menschen. Licht wird vom Auge zur Zentraluhr im Gehirn geleitet, die dann die circadianen Uhren des Organismus steuert. (aus: Meding M. (2023). Schlaf & über die verborgenen Aktivitäten. Wissen für die gesamte Lebenszeit. Band 1. Salzkotten: Helenos Verlag.)

Rahmenbedingung Licht für den Mittagsschlaf

Für den Schlaf tagsüber sollte das völlige Abdunkeln vermieden werden: Es ist allerdings sinnvoll, das direkte Sonnenlicht auszuschließen und die Helligkeit etwas zu dämmen: Durch den Unterschied der Helligkeit werden anregende und auffordernde Reize für das Aktivsein reduziert, und das vegetative Nervensystem schaltet in einen ruhigeren Modus um. Mehr erfahren im Blogbeitrag: Tipp -Tagesstruktur mit Powernap
Selbst über geschlossene Augen registriert die organismische Wahrnehmung, dass es jetzt Tag ist und wird im Unterschied zum Nachtschlaf bei Erwachsenen maximal einen Schlafzyklus durchlaufen. Ausnahmen sind bei Menschen mit einem ‚reifen‘ Gehirn (irgendwann im dritten Lebensjahrzehnt) in der Regel erschöpfungs- oder krankheitsbedingt.

Kinder bis zum sechsten Lebensjahr benötigen generell mehrere Schlafzyklen bei ihrem Mittagsschlaf – je nachdem, wie hoch ihr Regenerationsbedarf für ihre Energie ist sowie in Abhängigkeit von ihrem Entwicklungszyklus und den zu verarbeitenden organismischen Lerninhalten. Ein heller Raum, in dem sie ihre Umgebung allmählich wahrnehmen können, hilft ihnen, sich leichter zu orientieren.

In allen Lebenszyklen benötigt das Gehirn beim Aufwachen bis zu 15 Minuten um seine Funktionen umfassend nutzen zu können – nur bei sogenannten oder tatsächlichen, vom Gehirn identifizierten ‚Gefahren‘ reagiert es durch seine der Lebenserhaltung dienenden Steuerungsmechanismen schneller und belastet damit seine Organfunktionen sehr stark.

Rahmenbedingung Licht für die Mittagsruhe

Während der Mittagsruhe ist das sogenannte Blaue-Licht zu vermeiden: Es stört den Organismus zwar tagsüber wenig, da diese Frequenz im Sonnenlicht enthalten ist, doch eine Raumbeleuchtung mit einem Tageslichtspektrum oder die Mediennutzung, sind für eine Ruhephase kontraproduktiv.

Sind während des organismischen Tiefs tatsächlich Tätigkeiten durchzuführen, dann ist es für die Steuerung der Organfunktionen hilfreich, die sogenannte Tageslichtbeleuchtung auszuschalten oder zu dimmen. Für eine Mediennutzung ist in diesem Zeitrahmen zumindest der Blaufilter zu verwenden oder – wenn irgend möglich –ist sie auf ‚nach-dem Mittagstief‘ zu verschieben.

Hell oder dunkel beim Mittagschlaf  | Diagramm Sonnenlauf & Tageslichtspektrum

Sonnenverlauf Winter Sommer

© Abb.: Der Sonnenverlauf im Sommer und im Winter. Das Farbspektrum des Lichts wird durch den Sonnenstand der Jahreszeit beeinflusst. Zudem beträgt die Helligkeit durch die Position der Sonne im Sommer ein Vielfaches von der im Winter erreichbaren.
(aus: Meding M. (2023). Schlaf & über die verborgenen Aktivitäten. Wissen für die gesamte Lebenszeit. Band 1. Salzkotten: Helenos Verlag.)

Hell oder dunkel beim Mittagsschlaf Tageslichtspektrum

© Abb.: Beispiel für ein Tageslichtspektrum im Vergleich der Tageszeit. Das Lichtspektrum morgens und abends unterscheidet sich von dem in der Mittagszeit deutlich durch die Anteile von Rot zu Blau. Trifft nun zusätzliches künstliches blaues Licht auf die Retina, ist der Einfluss umso geringer, je höher der Blauanteil ist.
(aus: Meding M. (2023). Schlaf & über die verborgenen Aktivitäten. Wissen für die gesamte Lebenszeit. Band 1. Salzkotten: Helenos Verlag.)

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