Dauer von Mittagsschlaf und Powernap
Dauer Mittagsschlaf oder Powernap
Der Tagschlaf des Erwachsenen
Erwachsene, die sich nach ihrem Mittagsschlaf ‚zerschlagen‘ fühlen, haben voraussichtlich zu lange geschlafen: Sie sollten vermeiden beim Tagschlaf in die Tiefschlafphase zu geraten, was – beispielsweise bei einem Schlafdefizit – dazu führt, dass die auseinander gelaufenen einzelnen Körperrhythmen bei dieser Gelegenheit mit einem Synchronisationsprozess beginnen. Während vor dem Erwachsensein diese Synchronisierung vielleicht bereits mit einem längerem Tagschlaf gelingt, benötigt der ‚reife‘ Organismus in Abhängigkeit vom Defizit für diesen Prozess Zeiträume, die viele Tage oder gar Wochen andauern können.
Ein kurzer Tagschlaf von circa 20 Minuten hingegen – ein sogenannter Powernap – endet vor der Tiefschlafphase und regeneriert einen Teil der bis dahin verbrauchten Energien. Mit dem dann höheren Energieniveau ist der Organismus in der folgenden Wachphase wieder deutlich leistungsfähiger. Um zu vermeiden, dass die Tiefschlafphase erreicht wird, ist die Begrenzung des Schlafs durch einem Wecker sinnvoll.
Zum Thema Wecken
Bei einem Wecken aus dem Tiefschlaf befindet sich der Organismus in einem Modus, in dem sämtliche Organfunktionen für Aktivitäten weit ‚heruntergefahren‘ sind: Wird dann durch das Wecken vom Organismus Aktivität gefordert, muss das vegetative Nervensystem – wie bei einer Gefahr – sofortige Leistung erbringen und seine Funktionen blitzschnell ‚hochfahren‘: Sämtliche betroffenen Organe werden dadurch stark belastet.
Wer bereits einmal das Erlebnis hatte, aus dem ersten Schlaf in der Nacht geweckt zu werden, kann sich vielleicht noch an die wahrgenommenen Körperreaktionen erinnern: Herzrasen, schnelle Atmung, Orientierungslosigkeit (Wo bin ich? Was ist passiert?), vielleicht sogar ‚kalter Schweiß‘ auf der Stirn mit anschließendem Frieren und Übelkeit – die Folgen dieser organismischen Herausforderung sind oft auch noch am Tag danach spürbar!
Achtung: Ausnahmen und Ergänzendes
Bei Heranwachsenden bis zum Alter von ungefähr 16 Jahren ist ein Schlafzyklus – je nach Entwicklungszyklus – kürzer, und sie kommen damit schneller in den Tiefschlaf.
Bis zum sechsten Lebensjahr benötigt ein Kind für seinen Tagschlaf immer den gesamten Zyklus, da über die Regeneration hinaus, diverse Lernprozesse im Gehirn ablaufen, die durch ein Wecken massiv gestört werden. Doch auch die Körperfunktionen leiden in diesem Alter besonders stark, da sie sich erst entwickeln: An sie gestellte Belastungen können zu hohen Kosten in der Zukunft führen.
Im höheren Lebensalter benötigt der Organismus mehr Zeit für die Regenerationsprozesse und so verkürzen sich die Wachphasen, in denen zudem mehr Energie verbraucht wird. Bestimmte Rahmenbedingungen wie beispielsweise ein fehlender deutlicher Hell-Dunkel-Rhythmus, können die zur Verfügung stehende Energie zusätzlich reduzieren. Tagsüber kann es dann zu kleinen Nickerchen kommen, sogar ohne Erinnerung daran, da der Wechsel zwischen Wachsein und Schlafen sehr rasch abläuft. Auch der sogenannte Sekundenschlaf als jüngerer Mensch funktioniert nach diesem Prinzip: Der hohe Schlafdruck führt zu einem kurzen Ausschalten des Bewusstseins, um danach wieder – bedingt – Leistungen erbringen zu können – bis zum nächsten Nickerchen.
Dauer Mittagsschlaf oder Powernap | Diagramm Energiesystem
© Abb.: Das Energiesystem des menschlichen Organismus. Der Verbrauch von Energie ist durch einen Energiegewinn immer wieder möglichst kurzfristig auszugleichen.
Wollen Sie mehr über dieses Thema erfahren?
Lesen Sie mehr über dieses Thema im Buch